29.10.2021,
6 Uhr Kaufungen,
18 Uhr Kassel

29.10.2021,
6am Kaufungen,
6pm Kassel

In einer Halle umreißt eine freischwebende Zimmerdecke einen Raum. Darin stehen stehen ein provisorisches Bett aus Kisten und eine Kiste als Nachttisch. Auf dem Bett liegen Kopfhörer.
Blick von unten auf ein provisorisches Bett aus Kisten. das Bett ist lavendelfarben beszogen und zerwühlt. neben dem Kopfkissen sitzt ein Teddy. Auf dem Bett liegen 4 Kopfhörer. Sie leuchten blau.
Blick von oben auf ein provisorisches Bett aus Kisten. das Bett ist lavendelfarben beszogen und zerwühlt. neben dem Kopfkissen sitzt ein Teddy. Auf dem Bett liegen 4 Kopfhörer. Sie leuchten blau. daneben steht noch eine Kiste als Nachttisch. Darin liegen Grounding Tool und oben drauf liegen zwei Transkripte. Außerdem steht eine Lampe auf dem Nachttisch.
Zwei Menschen tragen Kopfhörer und sitzen auf einem provisorischen Bett aus Kisten.
Zwei Menschen tragen Kopfhörer und sitzen auf einem provisorischen Bett aus Kisten.
Ein provisorisches Bett aus Kisten. das Bett ist lavendelfarben beszogen und zerwühlt. neben dem Kopfkissen sitzt ein Teddy. Auf dem Bett liegen 4 Kopfhörer. Sie leuchten blau. daneben steht noch eine Kiste als Nachttisch. Darin liegen Grounding Tool und oben drauf liegen zwei Transkripte. Außerdem steht eine Lampe auf dem Nachttisch.

4-Kanal-Soundinstallation mit Bett
25,02 min; 3m x 4m x 2,3m
2023

Eine graue Decke umreißt ein schummriges Zimmer. Darin stehen ein provisorisches Bett auf Kisten und ein Nachttisch.
In dieser Soundinstallation verbinden sich ein Tagebucheintrag und eine Rede miteinander und zeigen die untrennbare Verwobenheit des Privaten und Politischen.

Der Tagebucheintrag ist eine Aufnahme aus den frühen Morgenstunden des 29.10.2021. Ein halbes Jahr nach den Morden im Oberlinhaus Potsdam und am Ende eines Monats mit viel diskriminierender Gewalt in Kassel, habe ich nach einer schlaflosen Nacht mein Gedankenkreisen aufgezeichnet. Dabei mäandern die Gedanken auch zum Schreibprozess an einer Demo*-Rede anlässlich rassistischer und sexistischer Gewalt auf der Friedrich-Ebert-Straße in Kassel, die ich später am Tag gemeinsam mit anderen Aktivist*innen hielt. Die Rede ist geschrieben mit Nat und Sven.
In der Installation verschlingen sich beide Texte ineinander. Aus Lautsprechern unterm Bett erklingt die Rede – bruchstückhaft und in unregelmäßigen Abständen. Wie ein Monster unterm Bett, das ab und an hervorkriecht, füllt die Rede Sprechpausen in den aufgezeichneten Gedanken. Letztere sind über die Kopfhörer auf dem Bett zu hören. So behalten die Gedanken etwas von ihrer Privatheit. Gleichzeitig bleibt die Entscheidung darüber, diese Aufzeichnung und die darin besprochene Gewalt anzuhören bei den ProtagonistNinnen, die jederzeit mit einer kleinen Bewegung aus der Arbeit aussteigen können.

Die ProtagonistNinnen sind eingeladen, es sich auf dem Bett bequem zu machen und den Sound auf den Kopfhörern anzuhören. Auf dem Nachttisch liegt ein Transskript mit Content Notes auf dem Einband. Zudem liegen ein paar Grounding Tools auf dem Nachttisch bereit.
Thematisiert werden Sexismus und Queerfeindlichkeit, Ableismus, Rassismus, teilweise tödliche diskriminierende Gewalt, aber auch widerständiges Über_leben sowie die Herausforderungen und Möglichkeiten von Communityarbeit und aktiver Verbündetenschaft.


* Nach einem rassistischen Angriff auf eine Schwarze Person haben die ISD Kassel und BPoCFestivalKassel eine Demo organisiert, um mit Verbündeten gegen rassistische, sexistische und queerfeindliche Übergriffe einzustehen.
**Die Arbeit wurde in der Ausstellung „Dazugehören und andere Träumereien“ gezeigt. In dieser Ausstellung wurde keine Schwarze Position gezeigt.

4-channel-soundinstallation with bed
25,02 min; 3m x 4m x 2,3m
2023

A gray ceiling outlines a dimly lit room. It contains a makeshift bed on boxes and a bedside table.
In this sound installation, a diary entry and a protest speech are combined and show the inseparable interweaving of the private and the political.

The diary entry is a recording from the early hours of october 29th 2021. Half a year after the murders in the Oberlinhaus Potsdam and at the end of a month of discriminatory violence in Kassel, I recorded my thoughts after a sleepless night.
The thoughts also meander to the writing process of a protest* speech on the occasion of racist and sexist violence on Friedrich-Ebert-Straße in Kassel, which I gave later that day together with other activists. The speech was written with Nat and Sven.
In the installation, the two texts intertwine. The speech can be heard from loudspeakers under the bed – in fragments and at irregular intervals. Like a monster crawling out from under the bed from time to time, the speech fills pauses in the recorded thoughts. The latter can be heard through the headphones on the bed. In this way, the thoughts retain some of their privacy. At the same time, the decision to listen to this recording and the violence discussed in it remains with the protagonists, who can leave the work at any time with a small movement.

The protagonists are invited to make themselves comfortable on the bed and listen to the sound on their headphones. On the bedside table is a transcript with content notes on the cover. There are also a few grounding tools on the bedside table.
The topics addressed include sexism and queermisia, ableism, racism, (sometimes deadly) discriminatory violence, but also resistant survival and the challenges and opportunities of community work and active allyship.
 

* After a racist attack on a Black person, ISD Kassel and BPoCFestivalKassel organized a demonstration to stand up with allies against racist, sexist and queer-hostile attacks.
**The work was shown in the exhibition „Dazugehören und andere Träumereien“. No Black position was shown in this exhibition.