Leben in zwei Welten DE

Tischoberfläche aus Holzfurnier. Darauf liegt ein schmales Heft aus weißem Papier. Es ist mit weißem Zwirn in japanischer Bindung gebunden. Der Einband ist aus recht zartem Papier. Die Buchseiten sind aus hauchdünnem Papier mit Büttenrand. Er schaut wie Fell am Buchrücken und der oberen und unteren Kante des Buches hervor. Auf dem Buch liegt ein Schneckenhaus. Die Schale ist durchscheinend und an der obersten Windung zerbrochen.
Ein Leporello aus weißem Papier. Das Leporello ist geschlossen. Um das Buch ist ein weißer Papierfaden gewickelt. Schrift scheint sanft durch das Papier durch.
Bildausschnitt von einem Brief. Der Umschlag ist aus feinem Papier gefertigt und überzogen mit einem glänzenden, hauchdünnen Papier aus Kunstseidefasern.
Ausschnitt vom Buchcover "Zwei Welten". Das Papier ist weiß und leicht durchscheinend. An der Vorderkante vom Buch liegt das Papier im Bruch. Von der Papierinnenseite scheint ein Druck durch: "Zwei Welten".
Detailbild: Auf weißem Grund liegt ein schmales Heft aus weißem Papier. Es ist mit weißem Zwirn in japanischer Bindung gebunden. Der Einband ist aus recht zartem Papier. Die Buchseiten sind aus hauchdünnem Papier mit Büttenrand. Er schaut wie Fell am Buchrücken und der oberen und unteren Kante des Buches hervor.
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Zwei Welten
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Leben in zwei Welten

mit eigenMächtig e.V.

Das Kollektiv eigenMächtig e.V. hat gewalterfahrene Frauen und trans Personen gefragt: Was bedeuten die Erfahrungen mit Gewalt und Vernachlässigung, die Sie gemacht haben, für Sie? Wie haben diese Erfahrungen Sie geprägt? Was hat geholfen, zu überleben? Was hilft heute? Was fehlt – damals und heute? Haben Sie Visionen und Wünsche, wo es hingehen soll? Die Antworten kamen und kommen mehrheitlich in Textform. Die Beiträge sind intim und verwundbar – Gewalterfahrungen mit Worten zu fassen ist schwierig.

Ich habe die Texte in das Medium Papier übertragen und jeden zu einem Buchobjekt gebunden. Die genutzten Papiere sind sehr lichtdurchlässig und haben prägnante haptische Eigenschaften. Ihre Zartheit, Rauheit, Fragilität und Widerstand habe ich genutzt, um die Texte erfahrbar zu machen. Jedes Buchobjekt wird von einer gefundenen Naturalie begleitet, welches von den LeserNinnen zugleich eine bewusste Entscheidung für den Text einfordert und ihnen ein Groundingangebot außerhalb des Textes macht. So werden die Stimmen der Überlebenden in der Ausstellung bewusst und von sanften Händen aufgenommen und behutsam gelesen.

Während eines dreitätigen Workshops im November 2023 haben gewalterfahrene Frauen und trans Personen eigene Texte zu Buchobjekten gebunden.